Silagestretchfolien, Siloflachfolien, Unterziehfolien, Spargelfolien, Lochfolien, Rundballennetze und Pressengarne – in der Landwirtschaft kommen Jahr für Jahr größere Mengen an Kunststoffprodukten zum Einsatz und enden als Abfall. Damit dieser die Umwelt nicht belastet, ergriffen Branchenunternehmen gemeinsam Initiative für den Klima- und Umweltschutz: mit Erntekunststoffe Recycling Deutschland – ERDE.
ERDE ist ein Rücknahme- und Verwertungskonzept für Erntekunststoffe, das aktiv zu nachhaltiger Agrarwirtschaft und ressourcenschonendem Arbeiten beiträgt.
Unter dem Dach der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. zeigen herstellende Unternehmen von Erntekunststoffen Flagge für den Klima- und Umweltschutz. Gemeinsam mit dem Entsorgungsspezialisten RIGK entwickelte die Gruppe das ERDE-Konzept und fördert damit die Rücknahme und das Recycling von Erntekunststoffen. Sie übernehmen so aktiv Verantwortung für den Umgang mit ihren Produkten.
ERDE bindet alle Beteiligten des Erntekunststoff-Kreislaufs aktiv ein:
Der Systembetreiber RIGK baut das Sammelstellennetz aus, unterstützt die Einrichtung der Sammelstellen mit Kontrollpersonal, führt die Sammlung und ordnungsgemäße Dokumentation durch und bietet den Sammelstellen fertige Lösungen für kommunikative Aufgaben an.
Die Landwirte profitieren als Verbraucher zusätzlich von deutlich geringeren Kosten bei der Abgabe ihrer Erntekunststoffe gegenüber alternativen Entsorgungsangeboten. Und: Sie erhalten Nachweise für die ordnungsgemäße Abgabe mit einem Ausweis der CO₂-Einsparung.
Wer alles zu unseren Mitgliedern gehört, erfahren Sie auf unserer Seite ERDE Mitglieder.
Alle Beteiligten am ERDE-Wertstoffkreislauf profitieren von der inzwischen hohen Bekanntheit der Initiative ERDE in Politik und Medien.
Dazu beigetragen hat auch die 2019 an das BMU abgegebene freiwillige Selbstverpflichtung, 65 Prozent aller in Deutschland auf den Markt gebrachten Silo- und Stretchfolien bis 2022 zu sammeln und zu recyceln. Diese Selbstverpflichtung deckt einen bislang gesetzlich ungeregelten Bereich ab und wird jährlich durch unabhängige Sachverständige im Hinblick auf das Erreichen der Ziele kontrolliert. Mit der Übernahme dieser gesamtgesellschaftlichen Verantwortung konnte das Image der gesamten Branche verbessert werden – und der einzelnen ERDE-Mitglieder.
Als Partner der Politik in Bund und Ländern bietet ERDE als einziges Rücknahme- und Verwertungssystem eine bundesweit strukturierte Abgabemöglichkeit sowie geordnete Sammlung und Verwertung an.
Gesammelte Erntekunststoffe werden ressourcenschonend recycelt und möglichst nicht in Verbrennungsanlagen energetisch verwertet. Durch dieses werkstoffliche Recycling werden wichtige Rohstoffe in den Kreislauf zurückgeführt, CO₂ wird eingespart – und es gelangen keine Kunststoffe in die Umwelt, so dass kein Mikro- oder Makroplastik Böden und Gewässer belastet.
ERDE hat im Jahr 2022 knapp 38.476 Tonnen Agrarkunststoffe gesammelt und werkstofflich recycelt: Das sind über 50% aller auf dem deutschen Markt verkauften Folien!
Ein eindeutiges Zeichen für die weitreichende Akzeptanz des ERDE-Systems bei Landwirten, Maschinenringen und Landhändlern.
Auf diese Weise konnte die Initiative beispielsweise 2022 ein CO₂-Äquivalent von 42.748 Tonnen einsparen. Dies entspricht dem CO₂-Äquivalent das durch mehr als 3 Millionen Bäume gebunden wird.
Recyclate:
Werden von den Recyclingunternehmen auf dem freien Markt vertrieben
Produzenten:
Preis pro Tonne variiert je Fraktion
Handel
Landwirte:
• Bereiten Produkt zur Abgabe an Sammelstellen vor (Säuberung & Sortierung)
• Bringen Kunststoffe zu einem ERDE-Sammelpunkt oder bestellen Container
Sammlung:
• Sammelpartner bestimmen die Preise und wählen den Entsorger
• ERDE zahlt einen Incentive pro gesammelte und verwertet Tonne
• Dies führt zu attraktiven/marktgängigen Preisen für den Landwirt
Recycling:
Alle Folien, die in ERDE gesammelt werden, werden in Europa zu 100% werkstofflich verwertet, ansonsten erhalten Sammelpartner kein ERDE-Incentive